Synantiseis: #7 documenta 12
Is Modernity Our Antiquity?
mit Yannis Hamilakis und Arnisa Zeqo

MAI
30
20–21:30 Uhr
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(Ausgangspunkt ist der Pavillon und dann gehen wir den Hügel hinauf)

Modernist ruin, Foto: Vincent Verhoef

Ist die Moderne unsere Antike? Diese Frage wurde im Jahr 2007 bei der documenta 12 gestellt. Angesichts der gesellschaftlichen, politischen und ästhetisch/künstlerischen Entwicklungen, die seitdem stattgefunden haben, ist es heute wieder angebracht, auf diese Frage zurückzukommen, lädt sie uns doch dazu ein, die Moderne als einen archäologischen Zeitabschnitt zu betrachten, der auf der Basis seiner Materialität und Zeitlichkeit einer Untersuchung unterzogen werden kann. Wie sieht eine Archäologie der Moderne aus? Gibt es eine Archäologie des Zeitgenössischen? Kann uns eine Neubetrachtung des frühmodernen Bruchs oder „Streits“ mit der Antike in der Gegenwart nützlich sein? Und was würde es bedeuten, wenn man eine solche lineare Auffassung der Zeitlichkeit hinter sich ließe und sich stattdessen eine multitemporale Materialität vorstellen würde, die weit mehr durch Koexistenz denn durch Abfolge bestimmt wäre? Das sind einige der Fragen, denen wir uns widmen wollen bei dieser Diskussion, die der Rolle der Antike und der materiellen Vergangenheit wie auch der Bedeutung der alten und neuen Ruinen im heutigen Griechenland nachgeht. Und schließlich setzen wir uns anlässlich der Erstveröffentlichung des Buches The Nation and Its Ruins: Antiquity, Archaeology and National Imagination in Greece von Yannis Hamilakis vor zehn Jahren damit auseinander, auf welche Weise eine koloniale/nationale Verknüpfung, die einst das Archäologische bestimmte, sich in einer Ära des „verschuldeten Menschen“, globaler Migration und der „Willkommenskrise“ verändert hat.

Das Gespräch findet ausschließlich in englischer Sprache statt.


Yannis Hamilakis ist Joukowsky Family Professor of Archaeology und Professor of Modern Greek Studies an der Brown University in Providence, Rhode Island, wo er zu den Schwerpunkten Dekolonisierung der klassischen Antike, archäologische Ethnografie, Migration in der Gegenwart und militärisch-archäologischer Komplex lehrt. Er hat 15 Bücher verfasst, herausgegeben oder mitherausgegeben. Dazu zählen u. a. The Nation and Its Ruins (2007), Archaeology and the Senses (2013), Camera Kalaureia: An Archaeological Photo-ethnography (2016; mit Fotis Ifantidis) sowie Archaeologies of Forced and Undocumented Migration (2017).

Arnisa Zeqo ist Kunsthistorikerin und lebt in Athen. 2011 war sie Mitbegründerin von rongwrong, einem Raum für Kunst und Theorie in Amsterdam. Zuletzt arbeitete sie als Curator-in-Residence am Center for Curatorial Studies am Bard College in Annandale-on-Hudson, wo sie sich auf das Kunstschaffen an der Grenze des Performativen konzentrierte und den konzeptuellen Essay „Let’s Spit on Szeemann“ verfasste. Zeqo gehört als Koordinatorin des Vermittlungsprogramms zum Team der documenta 14 in Athen.

Gepostet in Vermittlungsprogramm
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