Gottschalk-Halle (Universität Kassel)

Gottschalk-Halle, Foto: Mathias Völzke

In diesem verlassenen Gebäude laufen viele Fäden der Kasseler Geschichte zusammen. Erbaut in den 1950er Jahren auf einem Grundstück, das zweien der ältesten und prominentesten Industriedynastien der Stadt gehörte, der Lokomotivfabrik Henschel & Sohn und der Zelt- und Tuchfabrik Gottschalk & Co., wurde die Gottschalk-Halle von Letzterer als Pack- und Versandhalle genutzt. Auch nach ihrer Übernahme durch die Universität Kassel in den 1970er Jahren diente sie überwiegend als Lager. Die Gottschalk-Halle
war somit immer ein Ort des Übergangs – weder ausschließlich ein Ort der Produktion noch ein Ort des Konsums, sondern vielmehr ein Reservoir, eine Lagerstätte oder ein Transitprotokoll. Die Zukunft des Gebäudes ist ungewiss: Es wird entweder abgerissen oder, aufgrund seiner Lage am Rand des sich rasant ausdehnenden Campus der Universität Kassel, zu einem Studentenwohnheim umgebaut werden. Während einige der hier gezeigten Arbeiten auf die Geschichte(n) der Gottschalk-Halle sowie ihre Beziehung zum alten Kasseler Industriegebiet Bezug nehmen, stellen hier auch Künstler_innen aus, die sich mit Themen wie Vertreibung und Migration auseinandersetzen und die wirtschaftlichen Fäden der Geschichte des Ortes mit geopolitischen und soziokulturellen Übergangslinien verknüpfen.

Gepostet in Öffentliche Ausstellung
Verwandte Einträge

The Inner Outer Circle

mit Kommunen aus der Region Kassel und Angelo Plessas

Noch nie zuvor haben so viele Menschen auf diesem Planeten gelebt, während wir gleichzeitig einen nie dagewesenen Grad an Vereinzelung erleben. Kapitalismus, wie eigentlich jede Form der Ausbeutung, basiert…

 Mehr
Kalender

La farsa monea

von Israel Galván, Niño de Elche und Pedro G. Romero

Eine Reflexion über die gesellschaftliche Produktion von Werten innerhalb der Kunst der Armen, der Tradition des Flamencos und der politisch Untergebenen. Die Performer_innen wählen drei verschiedene…

 Mehr
Kalender