Ashley Hans Scheirl

Ashley Hans Scheirl, Glorious Restraint, aus der Serie „Painter’s Parody“ (2016), Acryl und Öl auf Leinwand, 125 × 175 cm

Ashley Hans Scheirl, Installationsansicht, EMST – Nationales Museum für Zeitgenössische Kunst, Athen, documenta 14, Foto: Mathias Völzke

Ashley Hans Scheirl, Golden Balls, 2017, Acryl auf Papiermaché und Hühnerdraht (links), Balls, 2017, Digitalvideo (Mitte), Golden Shower (L’origin du monde), 2017, Acryl auf Leinwand und Karton (rechts), Installationsansicht, Neue Galerie, Kassel, documenta 14, Foto: Milan Soremski

Ashley Hans Scheirl, Arbeiten aus der Serie 
„TV Drawings“, 1980–81, Mixed-Media-Installation, Installationsansicht, Neue Galerie, Kassel, documenta 14, Foto: Liz Eve

Überdimensioniertes Storyboard für reproduktive Unordnung:

Ovaries in Motion Pictures Present: Turmoil in the Angry Womb
In_Efficient Ejaculation Management
Anal Baby Bat Sperm
Corporate Castration Content.

Libidinöse Ökonomie 2010:

Exhibitionist Testicle Inject Jet
Hedge Funds Join the Rush to Stock Up on Gold: Investors Recession Orgasm
Bubble Territory: Deteriorating Liquidity Conditions
10,000 Markets Behaving Oddly
The Pathological Dimension of Business
Prosthetic Profit Prospect
Growth Rates of Spending Ecstasy.

(Stagnierende) Fiskalische Belebung:

Fiscal Stimulus Faltering
Absolutely Military: Backgrounds for Excremental Transfer Tactics
Cum Shot in Space
Fluffy.

Fluide Zugehörigkeit:

Fluid Membership Trend Levels Peaking
Hardly Clandestine Observation of Meltdown Target
Mumbling Tales of Investor’s Confidence.

Gezählt:

Numbered
Intergalactic Discount Elegance
Glamour of Anal Narration.

Schurkenökonomik:

Offshore Creativity
Hairy Deals
Shadow Economy.

Neoliberale Grübeleien:

Fat Finger Melancholy
Balancing Priorities
Libidinal Detachment.

Angela, Angela Scheirl, Angela Hans, Angel Hans, Zeze Hans, Ah, A A A A, Hans Scheirl, Hans, Hansi, Hansda, Hans von S/hit, Scheirl, Ashley Hans Scheirl:

Geboren 1956 in Salzburg, Österreich. Lebt und arbeitet in Wien.

Frühe Filme aus den 1980er und 90er Jahren bewegten sich an den Schnittstellen zwischen Experimentalfilm, Aktionen im öffentlichen Raum, Performance, Musik sowie anderen Ausdrucksformen lesbischer und queerer Sexualität und trugen wesentlich zur Entwicklung der Konzeptkunst in Österreich bei.

Ihr Wechsel zur Malerei (siehe oben: Titelliste aktueller Kunstwerke) war begleitet von einer Metamorphose ihrer eigenen Physis hin zu einem männlichen Erscheinungsbild, unterstützt durch Testosteron-Injektionen.

Seine jüngsten Erfolge in diesem künstlerischen Medium ermutigten ihn, sich abermals von seiner Geschlechtsidentifikation zu emanzipieren und erneut zur „Sie“ zu werden. Diesmal als „Ashley“ (das, wie auch Hans, aus Buchstaben seines/ihres bei der Geburt verliehenen Namens besteht: Angela Scheirl), ein für Männer und Frauen üblicher Name.

Vorschlag:

Um monolithische Vorstellungen des „Selbst“ aufzugeben und eine offene Haltung in Bezug auf „den Anderen“ oder „die Andere“ zu kultivieren, müssen wir dem intrapersonalen Anderen Handlungskompetenzen zugestehen. Ein Kunstwerk, das sich nachdrücklich als lebendige Dynamik intrapersonaler Ausformungen des „Selbst“ darstellt, spiegelt die Dynamik des Zusehens wider und lädt gleichzeitig zu interpersonellem Handeln ein.

Interpersonelles Handeln beruht unter anderem auf intrapersonellen Handlungskompetenzen und agiert stets seine Beziehung zu Tod, Verlust und Werden aus …

— Pierre Bal-Blanc

Gepostet in Öffentliche Ausstellung
Auszug aus dem documenta 14: Daybook
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