Stefanos Tsivopoulos

Stefanos Tsivopoulos, Precarious Archive, 2015, Archivfotografien, digitale Diaprojektionen, architektonische Konstruktion, Performance, Sammlung Nationales Museum für Zeitgenössische Kunst, Athen (EMST), Installationsansicht, ANTIDORON. Die Sammlung des EMST, Fridericianum, Kassel, Foto: Mathias Völzke

The Precarious Archive ist ein langfristig angelegtes Projekt, in dessen Zentrum eine Sammlung von etwa 900 Bildern steht, die in zehnjähriger Forschungsarbeit an verschiedenen öffentlichen und privaten Archiveinrichtungen, Pressebüros und Zeitungsredaktionen in Griechenland durchgeführt wurde. Das Bildmaterial deckt einen Zeitraum von ungefähr vierzig Jahren von 1963 bis 2002 ab. Es spiegelt einige politische Großereignisse wider, die im Nachkriegsgriechenland stattgefunden haben, aber auch mit der gesamteuropäischen Geschichte und der Weltgeschichte verknüpft sind. Dazu zählen der Kalte Krieg, die Truman-Doktrin, die Zeit der Diktatur in Griechenland sowie die marxistische Untergrundorganisation 17. November, um nur einige zu nennen. Diese Sammlung von Bildern konstituiert ein idiosynkratisches Archiv, das auf untypische archivarische Strategien anspielt, Repräsentationsmethoden in Frage stellt, über Bilder als vieldimensionale, von der Ökonomie angetriebene Hyper-Waren nachdenkt und schließlich die Idee der Sichtbarkeit in unseren mediatisierten Demokratien befragt. The Precarious Archive besteht aus zwei ineinander verschränkten Komponenten: a) das Archiv als physisch-konzeptionelle Präsentation und b) eine kontinuierlich fortgesetzte Live-Aktion des Performers, der das Archiv und das Publikum aktiviert und mit ihnen interagiert.

—Stefanos Tsivopoulos

Gepostet in Öffentliche Ausstellung
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Ein Archiv und eine Performance. 900 Archivbilder und -texte von 1963 bis 2002. Zu den Quellen gehören staatliche Einrichtungen, Bildagenturen und Zeitungen in Griechenland.

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