Die kooperativistische Gesellschaft: Eröffnung, Einführung und Diskussionen

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Die Kooperativistische Gesellschaft lädt zu ihrem ersten Treffen ein. Wir stellen den allgemeinen Ansatz und die Ausrichtung der Gesellschaft vor und initiieren ein neues Projekt: Die Künstler_innen-Kooperative.

Die Kooperativistische Gesellschaft ist ein Ort der Aktion. Sie ist eine offene Initiative, die kooperative wirtschaftliche Verbindungen zwischen der documenta 14 als einer Veranstaltung der Kulturindustrie und lokalen, alternativen oder solidarischen Wirtschaftsprojekten in Athen herstellt. Die Kooperativistische Gesellschaft hat die Absicht, die documenta 14 als Hebel zu benutzen, als Mittel, um das Gewebe eines sozialen Pluralismus zu stärken. Teil dieser kooperativen Vision ist unser Ziel, neue und nachhaltige, zirkuläre Wirtschaftsbeziehungen mit der documenta 14 und über sie hinaus zu entwickeln. Das ist nur mit einer breiten Beteiligung möglich.

Wie können ökonomische und soziale Beziehungen in Form von Zusammenarbeit gestaltet und Eigentum sowie Handlungsfähigkeit wieder ins Kollektiv zurückgeführt werden? Wir schlagen die Bildung einer Kooperativistischen Gesellschaft vor, die mit der globalen Bewegung der Commons – der gemeinschaftlichen Nutzung von Ressourcen – und Initiativen zur Entwicklung postkapitalistischer kooperativer Ökosysteme eng verbunden ist. Einige der geteilten Werte sind die Umverteilung und der ökonomische Austausch unter Gleichberechtigten, offene politische Partizipation, Dezentralisierung organisatorischer Formen, Herstellung von Commons und das Teilen und die Distribution offener Formen von Wissen. Die Kooperativistische Gesellschaft bietet dafür sowohl eine Plattform als auch Werkzeuge an. Diese Werkzeuge unterstützen die Schaffung wirtschaftlich gerechter Beziehungen sowohl unter den Arbeiter_innen der documenta 14 als auch zu lokalen Graswurzelinitiativen, deren Investition in eine neue Ökonomie weit über das Mantra des Neoliberalismus („Es gibt keine Alternative.“) hinausgeht.

Unseren kooperativen Prinzipien folgend wird unser Vorgehen ein offenes sein, das von Ihrer gleichberechtigten Teilnahme abhängt. Mit der Gründung der Kooperativistischen Gesellschaft wissen wir zwar wo wir beginnen, jedoch nicht, wohin uns der Weg führen wird … Wir rufen Sie auf, Teil eines Kollektivs zu werden, das die Gestalt einer Gesellschaft formen kann.

20–22 Uhr
Die Künstler_innen-Kooperative

Die Künstler_innen-Kooperative ist Werkzeug einer anderen Form künstlerischer Produktion. Wir sind davon überzeugt, dass soziale Kooperation der Ort der Kunst ist. Künstlerische Arbeit ist prekär. Künstler_innen kämpfen oft darum, ihren Lebensunterhalt mit ihrer Arbeit bestreiten zu können. Obwohl Künstler_innen als Netzwerk oder Gemeinschaft miteinander verbunden sind, arbeiten viele als Einzelpersonen im Wettbewerb mit anderen. Oftmals müssen Künstler_innen ihr eigenes Geld in die Produktion ihrer Werke investieren. Sie verschulden sich, um sichtbar zu sein. Kunstinstitutionen bedienen sich häufig einer spekulativen Logik, die denen der Finanzmärkte ähnelt und nutzen damit sowohl die Kunstwerke als auch die Künstler_innen aus.

Eine kooperative Struktur ermöglicht uns, auf Gegenseitigkeit beruhende Hilfsfonds zu schaffen, die Ressourcen von denen einnehmen, die über mehr verfügen und von denen genutzt werden können, die nichts haben. Die Künstler_innen-Kooperative kann Teil eines weiter gefassten Ökosystems werden, ein System von unabhängigen Solidaritätsstrukturen, die zwischen ihren Mitgliedern ökonomisches Management und Kommunikation stiften.

Die Künstler_innen-Kooperative steht den Künstler_innen der documenta 14, Künstler_innen in Athen sowie Künstler_innen und Kollektiven aus der ganzen Welt offen. Es geht um einen offenen Aufruf zu einem Diskussionsprozess, der auch nach dem Ende der documenta 14 weitergeführt werden soll. Von Februar bis Juli 2017 organisieren wir Treffen, um die Werkzeuge und Strukturen der Organisation zu gestalten.


Bildquelle: pandorasociety.com

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