Ballhaus

Ballhaus, Foto: Mathias Völzke

Das Ballhaus, das erste der von Leo von Klenze erbaute Gebäude, befindet sich neben dem klassizistischen Schloss Wilhelmshöhe im Bergpark Wilhelmshöhe. Während der Regentschaft von Napoleons Bruder Jérôme Bonaparte 1808 erbaut, diente es zunächst als Hoftheater. Wilhelm II., Kurfürst von Hessen, ordnete 1828 eine Renovierung der Innenräume an, zu deren Ergebnissen ein prachtvoll bemalter königlicher Ballsaal gehörte – ein bleibendes Porträt der damaligen Zeit in der Stadt.

Während der documenta 14 ist im Ballhaus die Filminstallation Le fort des fous (2017) von Narimane Mari zu sehen. Die Geschichte setzt sich bewusst ab von den materiellen Aufzeichnungen früher kolonialer „wissenschaftlicher Expeditionen“ und „Zähmungskampagnen“ unter der Führung französischer Kolonialisten in Nordafrika und folgt stattdessen einer Gemeinschaft junger Nomad_innen und Vagabund_innen, die eine imaginierte utopische Gesellschaft bilden. Nachgestellte und improvisierte Szenen sowie Interviews, die von und mit Einwohnern von Algier, von der Insel Kythira und aus der Community von Prosfygika in Athen geführt werden, durchziehen diese Arbeit als Momente alternativer Temporalität und autonomer Räume.

Gepostet in Öffentliche Ausstellung
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