Das Parlament der Körper: Post-Post-Black!
mit Nana Adusei-Poku

AUG
23
20–22 Uhr
Fridericianum, Friedrichsplatz 18, Kassel
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Wie verleiht man einem Begriff Sinn, der seit den frühen 2000er Jahren in den USA so kontrovers diskutiert worden ist, sechzehn Jahre nach seiner Erfindung, ein Begriff, der auf eine Generation von schwarzen Künstler_innen angewendet wurde, die sich anscheinend von ihren Vorgängern distanzieren wollte, die den Begriff „schwarz“ einsetzte, um ihre künstlerischen Praktiken als Formen des politischen Widerstands zu definieren. Angesichts des gegenwärtigen Aktivismus (z. B. Black Lives Matter) und der Aufmerksamkeit, die dem anhaltenden systemischen Rassismus und dem rechtsgerichteten Populismus in den Medien zuteilwird, erscheint der Terminus „post-black“ mehr als obsolet und wird nur noch selten in den Diskursen der zeitgenössischen Kunst oder der Gesellschaft im Allgemeinen verwendet. Dennoch hinterließ die Künstlergeneration, die durch die beiden Ausstellungen Freestyle und Frequency ins Rampenlicht gerückt wurde, signifikante Spuren in der zeitgenössischen Bildwissenschaft und den Künsten. Dieser Vortrag verfolgt die Geschichte des Begriffs „post-black“ von seiner Entstehung an, skizziert die ihn begleitenden Debatten und verknüpft den schwierigen Sinn des Wortes mit zeitgenössischen Debatten im afro-pessimistischen Diskurs sowie mit der Populärkultur.


Nana Adusei-Poku (Dr. Phil.) ist Wissenschaftlerin, Autorin und Pädagogin. Sie ist Professorin für Kulturelle Diversität am Piet Zwart Institute der Willem de Kooning Ademie, Rotterdam, sowie Gastdozentin für Mediale Künste an der Züricher Hochschule der Künste. Sie studierte an der Humboldt Universität Berlin (HU) Afrikawissenschaften und Gender Studies sowie Media and Communications am Goldsmiths College, London. Ebenfalls an der HU war sie Stipendiatin des Graduiertenprogramms „Geschlecht als Wissenskategorie“ und schloss in diesem Rahmen ihre Promotion im Fach Amerikanische Literaturen und Kulturen ab. Sie war Gastwissenschaftlerin an der University of Ghana, Legon, der London School of Economics und der Columbia University, New York. Ihre Publikationen umfassen unter anderem den Aufsatz „Post-Post-Black?“, der im Nka-Journal for Contemporary African Art erschienen ist, sowie „Catch Me If You Can!“, eine kritische Überlegung zum Stand der Diversität und Entkolonialisierung in der Kunst und Kunstvermittlung. In ihrem jüngsten Beitrag, „On Being Present Where You Wish to Disappear“, hinterfragt Adusei-Poku die Vorstellungen des Nichts, der Universalität und die Bedeutung von „weiß“ in der zeitgenössischen Kunstwelt.

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