Rena Papaspyrou

Rena Papaspyrou, Sammlung Nationales Museum für Zeitgenössische Kunst, Athen (EMST), Installationsansicht, ANTIDORON. Die Sammlung des EMST, Fridericianum, Kassel, Foto: Mathias Völzke

„Geografien“, „Episoden“ oder „Bilder im Material“ sind verschiedene Begriffe, die Rena Papaspyrou dafür verwendet, die Brennpunkte ihrer Arbeit zu beschreiben, die sie in den späten 1960er Jahren begonnen hat und bis heute fortsetzt. Bleche, Türen, Dielen, Mauerstücke, Mosaik-­Kacheln, Staub und andere Nebenprodukte, die der Verfall der Städte mit sich bringt, werden auf der Straße gesammelt und sugges­tiv mit feinem Bleistift oder Filzstift modifiziert, wodurch die Betrachter_in zu einem notwendigen Wechsel im Maßstab hingeführt wird, um dann Bilder zu entdecken, die sich bereits in der materiellen Oberfläche, durch zufällige Abnutzung, Korrosion oder ganz einfach durch den Lauf der Zeit, eingeschrieben haben. Folgt sie dem Blick der Künstlerin, wird die Betrachter_in in einen halluzinatorischen visuellen Mikrokosmos voller ungeordneter Geschichten entrückt. Stilponos 7 wurde vor eingeladenem Publikum fertiggestellt: Die Künstlerin brachte Teile einer freistehenden Wand aus einem baufälligen Haus in Athen in die Galerie Desmos und wies so auf den Stadtbereich als Experimentierraum hin, betonte aber auch Material und konzeptionellen Ursprung ihrer Kunst.

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