Nikos Kessanlis

Nikos Kessanlis, Sammlung Nationales Museum für Zeitgenössische Kunst, Athen (EMST), Installationsansicht, ANTIDORON. Die Sammlung des EMST, Fridericianum, Kassel, Foto: Mathias Völzke


 

Die Arbeiten, die sich unter dem gemeinsamen Titel Gestures versammeln, wurden in den frühen 1960er Jahren geschaffen, als Nikos Kessanlis in Paris lebte und enge Beziehungen zu den Nouveaux Réalistes unterhielt. Die Gestures eignen sich überflüssig gewordene Objekte urbanen oder industriellen Ursprungs an, bestehen aber auch aus zerrissenen Kleidern, Gipssäcken, verschrumpeltem Papier und Maschinenteilen, wodurch sie mit dem öffentlichen Raum, dem Stoff der Stadt und einer aufkommenden Kultur des Konsumismus in Zusammenhang stehen. Arbeiten aus dieser Serie wurden zuerst 1961 als Teil der von Pierre Restany kuratierten Ausstellung Nouvelles Aventures de l’Objet in der Galerie J in Paris gezeigt. Indem der Ausdruckswert der Geste an seine Grenzen getrieben wurde, gipfelt die Serie in der provokanten Great White Gesture, die 1964 vor Ort am La Fenice Theater in Venedig neben Arbeiten von Vlassis Caniaris und Danil für die Ausstellung Trois propositions pour une nouvelle sculpture grecque entstand, die ebenfalls von Pierre Restany ausgerichtet wurde.

—Tina Pandi, Auszug aus Nikos Kessanlis. From Matière to the Image (National Museum of Contemporary Art, Athen 2006)

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